Medienmitteilung

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Medienmitteilung der ref. und kath. Kirchgemeinden Worb

Erfolgreiche Nachbarschaftshilfe in Worb

 

100 Schulsäcke für die Flüchtlingskinder. Interkultureller Treffpunkt Worb, Sozialberatung und Kinderbetreuung – dank vieler Freiwilliger und der Kirchen findet bei den Flüchtlingen in Worb Integration statt.

 

Die Flüchtlingskinder des Durchgangszentrums Enggistein in der Gemeinde Worb werden in drei Kursen unterrichtet. Ziel ist, dass die Kinder möglichst schnell Deutsch lernen. Der Unterricht findet im gleichen Schulhaus statt wie derjenige der Regelklassen. Nur kamen die meisten Flüchtlingskinder bis zu den Sommerferien nicht mit Schulsäcken ausgestattet zur Schule. Auch sonst gibt es Unterschiede, da Flüchtlingsklassen nicht über das gleiche Budget verfügen wie die Volksschule. Es reicht für die nötigsten Lehrmittel. Für Ausflüge oder ergänzende Lernspiele zum Deutschlernen genügt das Geld aber nicht.

 

Zur Schulkultur in der Schweiz gehören Schulsäcke. Was passiert eigentlich mit all denen, wenn Schweizer Kinder nach drei bis vier Jahren aus dem Schulsackalter herausgewachsen sind und einen coolen Rucksack vorziehen? Dann lässt sich mit einem Schulsack eine Riesenfreude bereiten! Für die reformierte und die katholische Kirche Worb war dies Anlass, tätig zu werden. Zum Schulanfang wurden in kürzester Zeit rund 100 Schulsäcke, Etuis, Schulmaterial, Spiele und Puzzles gesammelt. Am Generationenfest in Worb kamen drei grosse Kisten mit Schreibmaterial und Erstlesebüchern dazu. Mit dem Erlös des Flohmarktes kann den Flüchtlingskindern ein besonderes Schulprojekt ermöglicht werden.

 

Flüchtlinge, welche eine Aufenthaltsbewilligung erhalten, sind plötzlich ziemlich auf sich gestellt. Sie dürfen in einer Wohnung wohnen und einer Arbeit nachgehen. Wer unterstützt sie bei alltäglichen Herausforderungen? Wer geht mit ihnen zum Arzt? Wer gibt Tipps beim Ausfüllen der unzähligen Formulare? Die Deutschkenntnisse reichen oft noch nicht aus, um alltägliche Probleme allein meistern zu können. Die Kirchen Worb bieten hier - ergänzend zu den regionalen Asylsozialhilfestellen - Unterstützung in Form von Sozialberatungen, Deutschangeboten und dem interkulturellen Treffpunkt für Frauen an.

 

Salome Vuilleumier, Sozialdiakonin der reformierten Kirche, weiss aus Erfahrung mit Migrantinnen und Migranten, wie wichtig Nachbarschaftshilfe für die Betroffenen sein kann. Flüchtende werden zu neuen Nachbarn. Damit dieses Zusammenleben gelingt, braucht es uns alle. Wenn man sich öffnet für Begegnungen mit Menschen anderer Kulturen, können sich für alle Beteiligten unvergessliche und bereichernde Erfahrungen ergeben. In der reformierten Kirchgemeinde berät die Sozialdiakonie auch Flüchtlinge und koordiniert Freiwillige, welche Flüchtlingen bei alltäglichen Problemen weiterhelfen möchten.

 

Renate Kormann leitet den Interkulturellen Treffpunkt Worb (Trägerschaft Pfarrei St. Martin). Frauen und Kinder aller Nationen – also auch Schweizerinnen – sind hier eingeladen zum Diskutieren, Schwatzen, Basteln und Feiern. Vielfältige Kontakte zu andern Frauen und Familien und neue Freundschaften in der Wohnregion erleichtern die Bewältigung des Alltags, die Integration in die multikulturelle Gesellschaft und helfen mit, dass sich Migrantinnen in der Schweiz heimisch fühlen. Im Treffpunkt werden Informationen zu wichtigen Institutionen (Schule, Vereine, Medizin und Gesundheit, Bibliothek) weitergegeben und Bildungsanlässe mit Vorträgen durchgeführt. Während der Treffs wird eine kostenlose Kinderbetreuung angeboten. Siehe www.worbinterkulturell.ch

 

Interessierte Personen, welche sich verbindlich für Flüchtlinge engagieren möchten, sind herzlich dazu eingeladen! Nur mit vielen Ehrenamtlichen und aktiver Mithilfe können die Angebote aufrechterhalten oder sogar erweitert werden.

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